Wenn man mich fragt, was mich auf meiner Reise durch Island am meisten beeindruckt und berührt hat, dann ist die Antwort schnell gegeben:
Die Gletscher-Lagune Jökulsárlón im Vatnajökull-Gebiet ist das atemberaubendste Naturschauspiel, das mir (bisher) auf Island begnet ist. Sicher – eine Gletscherwanderung oder der Blick auf die glühende Lava eines aktiven Vulkans würden möglicherweise meine Bewertung ändern, aber das muss einer späteren Island-Reise vorbehalten bleiben. Weiterlesen →
Um es gleich vorweg zu nehmen. Ich hatte meine Kältebeständigkeit doch etwas überschätzt.
Die Tagestemperaturen zwischen 13 und 15 °C haben mich nicht gestört – durch den andauernden Sonnenschein war es beinahe angenehm warm. Die Softshell-Jacke hat gute Dienste geleistet: winddicht, wasserabweisend und trotzdem dünn und leicht. Das war in den meisten Fällen völlig ausreichend.
Ab Stokkseyri war mir der handgestrickte Island-Pullover, den ich im Troll-Museum gekauft hatte, ein sehr treuer und angenehmer Begleiter.
Diese Schafwolle-Pullover, auf isländisch Lopapeysa, sind ein Traum und werden sowohl von Einheimischen als auch immer mehr von Touristen getragen: erstaunlich leicht, luftig und dabei doch extrem wärmend. Sicherlich piekst er etwas, aber dieses Gefühl gibt sich mit der Zeit, weil seine wärmenden Eigenschaften deutlich überwiegen. Ein T-Shirt drunter und es ist ok.
Nun aber zurück zum Zelten!
Hinweis auf einen gut ausgestatteten Campingplatz, Foto (c) ReiseLeise
Das geht in Island ganz unkompliziert. Die Preise bewegten sich auf unserer Reise zwischen 7 und 12 € pro Person und Tag (1 Zelt, 1 Auto). Damit ist Zelten eine echt preisgünstige Alternative zu Hotel, B&B etc.
Zeltplätze findet man in der Nähe aller touristischen Highlights, selbst in den Nationalparks und an den Ausgangspunkten für Trekking Touren, in der Nähe von Ortschaften – also beinahe überall.
Das Fahren auf Islands Straßen ist, zumindest, was die Ringstraße und die Straßen zweiter Ordnung betrifft, recht entspannt. Man kommt mit einem normalen PKW gut voran und die Beschilderung der Nah- und Fernziele ist vorbildlich, so dass unsere Island-Karte 1: 400.000 völlig ausreichte und das Navi im Koffer blieb.
Beschilderung der Fernziele
Übersichtliche Kreuzungen
Fakt ist: Nur in der Gegend um Reykjavik ist die Ringstraße mit unseren Autobahnen zu vergleichen. Richtung Norden und Osten wird sie immer schmaler, später ist pro Richtung nur noch eine Fahrspur vorhanden, manchmal gibt es einen „single road track“, d.h. wer am dichtesten an der ausgewiesenen Stelle ist, hat Vorrang. Das betraf vor allem Brücken. Kleine Halteflächen erleichtern das Ausweichen. Die asphaltierten Straßen sind überwiegend in einem sehr guten bis vorbildlichen Zustand – wobei anzumerken ist, dass ständig irgendwo etwas zu reparieren ist: der Witterung und gelegentlicher Zerstörungen durch Gletscherläufe und Vulkanausbrüche geschuldet.
Auf dem Weg nach Reykjavik
„gravel road“ – allein mit sich und der Straße
Das alles ist aber unproblematisch, denn der Verkehr in Island ist recht entspannt. Man trifft u.U. erst nach einer halben Stunde einmal auf ein entgegenkommendes Auto. In und um Reykjavik und anderen Ortschaften oder bei Touristenattraktionen ist schon etwas mehr Verkehr, jedoch nie Stau oder Behinderungen. Ein paar Kilometer weiter hat es sich schon wieder verteilt und man ist allein auf der Straße. Ein ganz ungewohntes, schönes Gefühl.
Überall findet man auch die „cattle grids“, die ich schon aus Schottland kenne: quer über die Straße verlaufende Eisengitter, die Tiere (Kühe, Schafe, Pferde) in ihrem Weiden halten sollen. Vorsichtig und langsam rüberfahren, das rüttelt sonst ganz schön!
„cattle grid“ – Vorsicht vor Tieren!
Zu beachten: überfährt oder verletzt man ein Tier, muss man es bezahlen! Also Augen auf und immer, wenn Tiere am Straßenrand auftauchen, besonders aufmerksam sein. Wir hatten es mehrfach, dass Schafe im Straßengraben oder auf dem Seitenstreifen spazierten oder auch mal auf die andere Straßenseite wollten!
Verkehrsregeln
Geschwindigkeit:
Innerorts 50 km/h, außerhalb von Ortschaften 90 Km/h, auf Schotterpisten max. 80 km/h – die Begrenzung bleibt bestehen, bis sie von einem anderen Schild aufgehoben wird.
Licht:
Es ist auch tagsüber mit Licht zu fahren, also nicht vergessen! Nicht alle Mietwagen sind mit Tagfahrlicht ausgestattet.
Ansonsten sind die Regeln wie in Deutschland.
Verkehrsschilder
Meist wie bei uns. Es gibt, den Gegebenheiten geschuldet, einige spezielle Schilder. Hier zwei davon:
Verkehrsberuhigung durch „Holperstreifen“ auf der Fahrbahn
Ende der Asphaltstraße – ab hier: „gravel road“
Eine schöne und humorvolle Zusammenfassung der wichtigsten Regeln kann man in diesem kleinen Film sehen:
Tanken
Tanken ist unproblematisch, das Netz gut ausgebaut. An jeder Tankstelle, und ist sie noch so klein, gibt es wenigstens 95 Oktan Benzin und Diesel. Der Preis lag während unseres Aufenthalt bei ca. 245 ISK, also ca. 1,80€. Der Unterschied zwischen Diesel und Benzin war verschwindend gering.
Tanksäule
Wir haben nur eine Tankstelle angetroffen, an der man an der Kasse im Nachhinein bezahlen kann. Meist waren es Automaten und wir mussten erst einmal lernen damit umzugehen: Karte einführen, Karte wieder rausnehmen, Betrag eintippen (also ungefähr schätzen, wie viel man tanken will), tanken, für eine Quittung die Karte nach dem Tanken noch einmal einführen. Oft findet man auch eine englische, im Glücksfall auch deutsche Beschreibung.
Andere Variante: man schätzt den Betrag, zahlt an der Kasse und kann dann tanken. Das ist aber eher selten. An einer Tankstelle wurden wir sogar zunächst abgewiesen, da eine Karte nicht funktionierte. Dann müssten wir halt woanders tanken. Zum Glück probierten wir es vorher noch mit einer anderen Kreditkarte. Das war aber wirklich ein Einzelfall. Gerne helfen auch die Isländer, wenn es ein Problem gibt.
Maut
Haben wir auf unserer Reise nur einmal zahlen müssen. Die Ringstraße war auf der von uns genutzten Route Richtung Südosten mautfrei. Auf unserer Fahrt Richtung Westen passierten wir den 5,7 km langen Hvalfjarðargöng-Tunnel. Das kostete 1.000 ISK für eine Richtung (ca. 7,40€). Man kann ihn umfahren, aber wenn es schnell gehen soll, ist man doch ganz gut damit bedient, denn es verkürzt die Strecke um ca. 50km.
Hvalfjarðargöng
Allrad oder nicht?
Diese Frage stellten wir uns schon vor Reiseantritt, da wir das Auto in Island mieten wollten. Für die normalen Straßen ist ein gewöhnlicher PKW oder Mini-Van völlig ausreichend. Wir wollten jedoch auch Ziele erreichen, bei denen durch die Vermietung Allrad vorgeschrieben war. Bei Unfällen auf diesen Straßen ohne diese zusätzliche Sicherheitsausstattung würde der Versicherungsschutz nicht greifen. Insbesondere Straßen der Kategorie F waren davon betroffen. Wir sahen auch Straßen bzw. Wege, auf denen explizit 4 x 4 noch einmal auf dem Straßenschild angegeben war. Und das ist dann auch wirklich ernst zu nehmen!
Wir waren kurze Zeit mit einem normalen PKW unterwegs, die meiste Zeit mit einem kleinen Allrad-Jeep.
Unsere Erfahrungen
Für die ersten drei Tage in der Nähe von Reykjavik wollten wir noch kein Fahrzeug mieten und eigentlich mit dem Bus in die Hauptstadt fahren. Busverbindungen gibt es ausreichend. Man kann kurze oder längere Strecken zurücklegen und auch gänzlich per Bus oder Anhalter reisen. Wer’s mag.. Uns war es schon wegen dem Zelt-Gepäck zu umständlich.
Bushaltestelle, hier an der Tankstelle Hvolsvöllur
Da uns der Vermieter des B&B die Möglichkeit bot, für 1 1/2 Tage ein kleines Auto zu mieten, konnten wir unseren Bewegungsradius erweitern und uns mehr anschauen als geplant war.
Der kleine Honda Jazz war ein Benzin-Fahrzeug mit normalem Automatikgetriebe. Mit ihm erkundeten wir die Halbinsel Reykjanes und die Hauptstadt Reykjavik. Obwohl es auf der Fahrt über die Halbinsel auch genug unbefestigte Straßen gab, sind wir ohne Allrad gut zurecht gekommen. Auf der Ringstraße war das Fahren ohnehin kein Problem.
Für die eigentliche Route hatten wir einen Suzuki Jimny mit Schaltgetriebe und Allrad gemietet. Er war schon einiges gewöhnt, was Kilometerstand (93.000 km) und die kleineren Lackschäden betraf. Letztere waren mehr als auf dem Übergabeprotokoll vermerkt, aber nach einer großzügigen Korrektur durch die Autovermietung konnte es losgehen.
Unser Fahrzeug
Herausforderung im Lón-Gebiet
Allradfahrzeuge geben doch etwas mehr Sicherheit, wenn man wie wir doch etwas abseits der großen Highlights unterwegs sein will. Gerade ín den entlegeneren Gebieten zeigt sich die ganze Faszination der Insel hoch im Norden.
Wir sind zwar nicht in die Verlegenheit gekommen, den Allradantrieb wirklich einzusetzen, doch als sichere Option im Hinterkopf war es doch sehr beruhigend. Wir hatten, mal abgesehen von Schlängelpisten, tiefen Schlaglöchern und sehr schmalen Straßen doch wenigstens zwei Situationen, in denen er im Ernstfall hätte nützlich werden können:
Bis zu den großen Highlights Strokkur (Geysir) und Gullfoss (Wasserfall) führte eine normale, asphaltierte Straße Nr. 35 . Ein paar Kilometer weiter hörte dieser „Luxus“ prompt auf und wir fanden uns auf unserer ersten „gravel road“ wieder. Was am Anfang noch wie eine entspannte Fahrt durch die einsame Landschaft aussah, wurde mit zunehmender Länge doch abenteuerlicher: Schlaglöcher, tief liegende oder gar nicht vorhandene Randstreifen, grobe Kiese als Untergrund oder größere Steine mitten im Weg, immer schmalere Fahrbahn. Nach dem Abbiegen auf die F 335 erfuhren wir dann, warum F-Straßen nicht mit normalem Antrieb befahren werden sollten:
Auf dem Weg Richtung Langjökull-Gletscher
Langjökull-Gletscher
Im Lón-Gebiet:
Geleitet von unserem Fable für Strukturen und Farben, ließen wir uns auf die Empfehlung unserer Reise-Literatur auf eine Fahrt ins Lón-Gebiet ein, das genau das zu sein schien, was wir doch an einem sonnigen Nachmittag noch mitnehmen konnten. Auch hier fing es harmlos an – ein mit dem PKW erreichbarer Campingplatz wurde erwähnt. Nun ja, es ging über Stock uns Stein, Straßen, die nur unwesentlich breiter waren als unser Auto, hohe Steigungen und ziemliches Gefälle mit anschließenden scharfen Kurven ins Irgendwo. Dann noch durch ein trockenes Flussbett oder über eine nicht sehr stabil aussehende Holzbrücke). Ich gebe es gerne zu – das Flussbett erschien mir sicherer, aber nach einer genaueren Betrachtung probierte ich auf dem Rückweg auch die Brücke aus.
Zwischendurch fragte ich mich dann schon ab und zu, wie ich wieder zurückkomme oder wie das noch ging mit dem Zuschalten des Allradantriebs. Aber dann lief es doch ganz gut. Wie Antje schon nach ihrer Fahrerfahrung am Langjökull sagte: der Rückweg ist immer einfacher, weil man die Straße schon kennt. Wie wahr!
Hier ein paar Bilder vom Lón:
Schotterpiste im Lón-Gebiet
Lón-Gebiet
Lón-Gebiet: Schotterstraße
Lón-Gebiet: Auslauffläche für Gletscherwasser
Ausblicke wie diese sind unbezahlbar, finde ich.
Deshalb meine Empfehlung: will man das wilde Island erleben, sollte man ein Allrad-Fahrzeug wählen, sich die Straßen gut ansehen und mit gesundem Menschenverstand Risiken abwägen – und dann los ins Abenteuer!
Apropos…
Sicherheit
In Island glaubt man noch an den gesunden Menschenverstand. Hier steht nicht überall ein Warnschild, wenn es gefährlich werden kann. Es versteht sich von selbst, dass man von einem Abhang herunterfallen, von einer Eisscholle in den Gletschersee fallen oder von brütenden Vögeln attackiert werden kann. Also sollte man auch und gerade hier keine unnötigen Risiken eingehen und nicht den Helden spielen. Das Rettungssystem ist gut ausgebaut, aber trotzdem kann es dauern, bis Hilfe eintrifft – vorausgesetzt, sie können genau sagen, wo Sie sich befinden, der Handy-Akku ist nicht leer usw.
Die Autovermietung (zumindest Budget) gibt mit den Unterlagen ein kleines Faltblättchen mit auf den Weg, das in jede Brieftasche passt und die wichtigsten Hinweise zusammenfasst:
Sicherheitshinweise I
Sicherheitshinweise II
Schlussendlich noch zwei nützliche Links aus Island, denn die Informationen des Landes sind sachlich und immer auf dem neuesten Stand.
Das haben wir selbst gemerkt, als während unseres Aufenthalts der erste kleine Ausbruch des Bárðarbungaerfolgte. Während die westeuropäischen Medien schon Panik verkündeten, erhielten wir hier sehr sachliche Informationen, die Sicherheitslage war an den Rezeptionen der Zeltplätze ausgehängt und letzten Endes war es auch ruhig.
Schon sind die 14 Tage unseres Island-Abenteuers vorbei und ich bin dabei, endlich wieder an stabilem W-Lan, die Routen, Erlebnisse, Erfahrungen und ca. 6.000 Fotos aufzuarbeiten.
Zunächst ein bisschen Statistik:
Reisezeit
15.-29.08.2014
gefahrene Kilometer in Island
ca. 2.500 km
Wetter
12 Tage sonnig-leicht bewölkt 1 Tag stark bewölkt 1 Tag Regen
18.09. Kevlavik (Flughafen, Autoverleih) – Þingvellir Nationalpark (über Wasserkraftwerk Landsvirjun, Þingvellir Nationalpark, Wanderung zum Alþingi und Oxarárfoss)
19.09. Fahrt zum „Goldenen Zirkel“ und Langjökull-Gletscher (Laugarvatn – Strokkur – Gulfoss – Basislager Langjökull – Laugarvatn fontana Bad)
Gulfoss-Wasserfall 2014
20.08. Weiterfahrt nach Hamragarðar (Selfoss – Eyrarbakka – Stokkseyri – Urriðafoss – Camping am Seljalandsfoss)
Eyrarbakki-Panorama
21.08. Tagestour zu den Westmännerinseln (Heimaey), Sonnenuntergang am Seljalandsfoss (Fähre – Spaziergang durch die Hafenstadt – Aufstieg zum Eldfell-Vulkan)
23.08. Tagestour Richtung Stokksnes und Lón-Gebiet (Hafenstadt Höfn – Wikingercafé/Wikinger-Filmkulisse/ Stokknes – auf der gravel road ins Lón-Gebiet)
Auf der „gravel road“ im Lón-Gebiet
24.08. Weiterfahrt zum Campingplatz Skaftafell (noch mal Jökullsárlón, bei ganz anderem Wetter!)
Jökullsarlon bei grauem Wetter 2014
25.08. Wanderung im Vatnajökull-Gebiet/Weiterfahrt nach Hvolsvöllur (Skaftafellsjökull – Svartifoss)
Svartifoss 2014
26.08. Regentag! Saga-Museum in Hvolsvöllur – Informationszentrum Eyjafjallajökull – Abendessen im „The potters house“
Im Saga-Muserum Hvolsvöllur 2014
27.08. Fahrt an die Westküste zur Halbinsel Snæfellsnes (Geothermal-Park Hveragerði – Hafenstadt Stykkishólmur – ein letzter Campingplatz)
Geothermal-Park 2014
28.08. Tagestour über Snæfellsnes (3 Wünsche frei auf dem Helgafell – Museumsbesuch mit Eishai-Verkostung in Bjarnar höfn – Hellbar/Baðstofa – Hot Pot im Schwimmbad Stykkishólmur)
Trockenfisch in Bjarnarhöfn 2014
29.08. Rückfahrt nach Kevlavik/Rückflug nach Berlin-Schönefeld
Der Bárðarbunga verabschiedete sich mit einer kleinen Eruption von uns. Was ihn betrifft, bin ich gespannt, wie sich die Situation entwickelt. Wer mehr dazu wissen will, kann hier, auf der Seite des Isländischen Wetterdienst neutrale und aktuelle Informationen bekommen. Die europäischen Medien haben ja schon bis jetzt aus Mücken eine ganze Herde Elefanten gemacht
Ich werde in den nächsten Tagen und Wochen die einzelnen Touren genauer beschreiben und eine aussagekräftige Auswahl an Fotos hinzufügen. Dazu brauche ich noch etwas Zeit.
Später plane ich, einige Island-Highlights noch ein Einzelnen vorzustellen. Denn es ist nicht alles in einen Beitrag zu packen, was möglich wäre. Ich denke, mehrere kürzere Blogartikel „erschlagen“ nicht ganz so schnell. Außerdem ist dann über die Suchfunktion des Blogs ein übersichtliches Auffinden einzelner Themen möglich.
Und zum Schluss kommt die endgültige Liste, was auf einem Urlaub in Island unbedingt ins Gepäck muss sowie eine Themenauswahl, die ebenfalls wichtig für Island-Reisende ist (Geld und bezahlen, Straßenverkehr, Preise, Tanken, Essen und Trinken, usw…)
Unser netter Vemieter Doddi hatte uns unerwartet für gestern und heute einen kleinen Honda Jazz zur Verfügung gestellt. Dadurch hatten wir die Möglichkeit, etwas früher als geplant einige Touren durch die Umgebung zu unternehmen. Damit war auch das Vorbereiten meines ersten Blogbeitrags etwas in den Hintegrund gerückt.
Gestern unternahmen wir nach dem Frühstück einen ersten Spaziergang in Reykjanesbaer – unglaublich, wie schon hier Landschaft, Natur, selbst kleine Details die Farben und Stimmungen des Landes wiedergeben.
Und die erste Erkenntnis: es ist ziemlich windig! Gut! Darauf waren wir vorbereitet. Direkt am der Küste wehte es mächtig. Als Stadtmenschen genossen wir die Naturgewalten und den Anblick des Meeres und der ungewohnten Strukturen:
Eigentlich wollten wir uns die 2 Tage im ACE B&B aklimatisieren und am Sonntag mit dem Bus nach Reykjavik fahren. Als unser Vemieter uns aber das Auto seines Nachbarn zu einem Schnäppchenpreis anbot, änderten wir kurzerhand unsere Pläne und machten uns mittags zu einer kleinen Rundreise auf.
Zur kleinen Kirche in der Nähe von Gadur, zu den beiden Leuchttürmen von Gareskög und danach zum „1000-Krater-Park“. Auf dem Weg lag auch die „Brücke zwischen den Kontinenten“. Was wir unterwegs sahen, war beeindruckend! Ich werde darüber ausführlicher berichten, wenn ich wieder zu Hause bin, zumal ich sicher mit Abstand auch einiges zusammenfassen und mehr weiter führende Informationen zusammenstellen kann.
Hier ein kleiner Überblick:
Die kleine Kirche
Der Leuchtturm in Gareskög
Kraterlandschaft
Blick von Amerika nach Europa
Verschiedenste Farben in der Abendsonne
Die Entfernungen sind kurz, so dass die ganze Strecke mit vielen Foto-Stopps entspannt zu bewältigen war.
Zurück in unserer Unterkunft überraschte uns Doddi mit der Nachricht, dass unsere persönliche „Blaue Lagune“ gefüllt sei. Da Wasser käme direkt vom Wärmekraftwerk de Blauen Lagune. An anderer Stelle werde ich dazu und zu den andern „Hot Pots“ der Insel ausführlicher berichten.
Doddis Pot steht auf der Terrasse und war bis zum Rand mit 39 Grad heißem Wasser gefüllt. Was für ein entspannendes Gefühl, bei einer Außentemperatur vor 12 Grad zu versinken und zu entspannen! Danach war ich fix und alle und konnte nur noch schlafen.
Heute fuhren wir am Morgen nach Reykjavik, die nördlichste Hauptstadt der Welt. Was für eine wundervolle Stadt ! Auch darüber werde ich noch ausführlicher berichten. Hier zunächst drei markante Bauwerke:
Das „Wikinger-Schiff“
Die Hallgrimskirche
Das Harpa-Konzerthaus
Schon diese wenigen Bilder zeigen, was man alles entdecken kann.
Auch heute war der Pot wieder gefüllt und wir genossen einen noch stärkeren Temperaturunterschied. Außentemperatur war heute Abend ca. 10 Grad, aber der Wind hatte nachgelassen.
Die Nachrichten brachten auch Neuigkeiten: unter dem Eis des Vatnajökull grummelt es ganz mächtig in 700 Meter Tiefe. Seit 2 Tagen bebt dort die Erde mit einer Stärke von 2,5 bis 3,5 – die stärksten Aktivitäten seit dem Ausbruch, der 2010 halb Europa lahmgelegt hat. Einige Straßen wurden geschlossen, Flugsicherung und Katastrophenschutz sind in Bereitschaft – für isländische Verhältnisse alles noch im Normbereich. Trotzdem unkten unsere Vermieter schon, dass wir wohl länger bleiben müssten. Nun ja, gar nicht so ein schlechter Gedanke…
Morgen holen wir unseren kleinen Jeep von der Autovermietung und machen uns auf dem Weg ins Camping-Abenteuer. Der Luxus eines kuscheligen Bettes ist dann erst einmal vorbei. Aber die Hot Pots sind überall, selbst mitten in der Natur. So werden wir das bestimmt noch öfter genießen.
Die Blaue Lagune lassen wir links liegen. Mit 65 € ist der Eintritt sehr teuer, selbst das bloße Gucken auf einer Brücke kostet 10 €. Das ist echt viel für eine übervölkerte Riesenbadewanne. Es soll viel schönere, verstecktere und wenig frequentierte Hot Pots geben und wir werden sie finden.
Dann ist es auch mit dem WLAN möglicherweise erst einmal vorbei. So entschloss ich mich beim Rumträumen im Pool dazu, über erste Eindrücke zu berichten und einiges von zu Hause aus später ausführlicher zu beschreiben. Auch die Bildbearbeitung ist doch etwas einfacher am großen Bildschirm.
In diesem Sinne wünsche ich euch einen entspannten Abend, auch wenn ihr wahrscheinlich schon in den Betten liegt. Hier ist es kurz nach 22 Uhr und es ist noch recht hell hier.