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Unterwegs: Island – Madagaskar – Marokko

Sicherlich haben Sie  sich schon gefragt, ob und was es Neues gibt zum Thema leise reisen.
Ich war tatsächlich viel und lange unterwegs in den letzten zwei Jahren, wobei die Reisen nach Island, Madagaskar und Marokko die absoluten Höhepunkte waren und ich mich bis heute schwer tue, das Erlebte in Worte zu fassen.

Madagaskar und Marokko durfte ich im Rahmen von zwei Inforeisen für die Berliner Reise-Agentur Go’n Joy Africa besuchen. Das war eine ganz neue und beeindruckende Erfahrung. Im Folgenden werde ich nun versuchen, einen ersten Überblick über das Erlebte an Sie weiter zu geben:
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Island, Auf dem Weg zum Gulfoss und zum Geysir (c) Reise Leise

Island 2.0. – Roadtrip 2018


Wer einmal in Island war, den lässt es nicht wieder los. Nach meinem ersten Aufenthalt 2014 war es klar, dass ich zurückkommen werde. Noch nie hatte ich in einem Urlaub so sehr zu mir selbst gefunden.

Seljalandsfoss (c) Reise Leise

Seljalandsfoss (c) Reise Leise

Fjallsárlon (c) Reise Leise

Fjallsárlon (c) Reise Leise

Nun ist der Entschluss gefallen, Flug und Mietwagen gebucht und es geht los mit der Reiseplanung.

Heute geht es also in meinem Beitrag um die ersten Ideen, wichtige Voraussetzungen und einige Prioritäten.

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Ahrenshoop/Darß (c) Reise Leise

Ostseetrip – ein Tourvorschlag, Teil 2


In Teil 1 meines Ostsee-Berichts habe ich über Bad Doberan und Rostock-Warnemünde geschrieben. Nun geht es über Warnemünde Richtung Darß:

Eigentlich hatten wir geplant, am Vormittag Rostock zu erkunden, das Wetter war jedoch viel schöner als am Vortag, so dass wir lieber noch einmal zum Fotografieren nach Warnemünde fahren wollten. Deshalb zu Rostock hier nur ein kurzer Abriss:

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Restaurant im Geysir-Besucherzentrum, Foto (c) ReiseLeise

Eishai oder Hummersuppe – Essen und Trinken in Island


Als Camping-Wandervögel haben wir in Island die Selbstversorgung in vielen Facetten ausprobiert und so gebe ich hier eine kleine Zusammenfassung dessen, was uns wo auf die Teller und in die Gläser/Tassen kam.

Kaffeepause am Skogafoss, Foto (c) ReiseLeise

Kaffeepause am Skogafoss, Foto (c) ReiseLeise

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Jökullsarlon-Panorama 2014

Jökulsárlón – magischer Ort der Stille und Einkehr


Wenn man mich fragt, was mich auf meiner Reise durch Island am meisten beeindruckt und berührt hat, dann ist die Antwort schnell gegeben:

Die Gletscher-Lagune Jökulsárlón im Vatnajökull-Gebiet ist das atemberaubendste Naturschauspiel, das mir (bisher) auf Island begnet ist. Sicher – eine Gletscherwanderung oder der Blick auf die glühende Lava eines aktiven Vulkans würden möglicherweise meine Bewertung ändern, aber das muss einer späteren Island-Reise vorbehalten bleiben.
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Einsame Ringstraße im Vatnajökull-Gebiet

Mit dem Auto durch Island – entspannter Fahrspaß und Abenteuer


Das Fahren auf Islands Straßen ist, zumindest, was die Ringstraße und die Straßen zweiter Ordnung betrifft, recht entspannt. Man kommt mit einem normalen PKW gut voran und die Beschilderung der Nah- und Fernziele ist vorbildlich, so dass unsere Island-Karte 1: 400.000 völlig ausreichte und das Navi im Koffer blieb.

Beschilderung der Fernzeile

Beschilderung der Fernziele

Übersichtliche Kreuzungen

Übersichtliche Kreuzungen

Fakt ist: Nur in der Gegend um Reykjavik ist die Ringstraße mit unseren Autobahnen zu vergleichen. Richtung Norden und Osten wird sie immer schmaler, später ist pro Richtung nur noch eine Fahrspur vorhanden, manchmal gibt es einen „single road track“, d.h. wer am dichtesten an der ausgewiesenen Stelle ist, hat Vorrang. Das betraf vor allem Brücken. Kleine Halteflächen erleichtern das Ausweichen. Die asphaltierten Straßen sind überwiegend in einem sehr guten bis vorbildlichen Zustand – wobei anzumerken ist, dass ständig irgendwo etwas zu reparieren ist: der Witterung und gelegentlicher Zerstörungen durch Gletscherläufe und Vulkanausbrüche geschuldet.

Auf dem Weg nach Reykjavik

Auf dem Weg nach Reykjavik

"gravel road" - allein mit sich und der Straße

„gravel road“ – allein mit sich und der Straße

Das alles ist aber unproblematisch, denn der Verkehr in Island ist recht entspannt. Man trifft u.U. erst nach einer halben Stunde einmal auf ein entgegenkommendes Auto. In und um Reykjavik und anderen Ortschaften oder bei Touristenattraktionen ist schon etwas mehr Verkehr, jedoch nie Stau oder Behinderungen. Ein paar Kilometer weiter hat es sich schon wieder verteilt und man ist allein auf der Straße. Ein ganz ungewohntes, schönes Gefühl.

Überall findet man auch die „cattle grids“, die ich schon aus Schottland kenne: quer über die Straße verlaufende Eisengitter, die Tiere (Kühe, Schafe, Pferde) in ihrem Weiden halten sollen. Vorsichtig und langsam rüberfahren, das rüttelt sonst ganz schön!

"cattle grid" - Vorsicht vor Tieren!

„cattle grid“ – Vorsicht vor Tieren!

Zu beachten: überfährt oder verletzt man ein Tier, muss man es bezahlen! Also Augen auf und immer, wenn Tiere am Straßenrand auftauchen, besonders aufmerksam sein. Wir hatten es mehrfach, dass Schafe im Straßengraben oder auf dem Seitenstreifen spazierten oder auch mal auf die andere Straßenseite wollten!

Verkehrsregeln

Geschwindigkeit:

Innerorts 50 km/h, außerhalb von Ortschaften 90 Km/h, auf Schotterpisten max. 80 km/h – die Begrenzung bleibt bestehen, bis sie von einem anderen Schild aufgehoben wird.

Licht:

Es ist auch tagsüber mit Licht zu fahren, also nicht vergessen! Nicht alle Mietwagen sind mit Tagfahrlicht ausgestattet.

Ansonsten sind die Regeln wie in Deutschland.

Verkehrsschilder

Meist wie bei uns. Es gibt, den Gegebenheiten geschuldet, einige spezielle Schilder. Hier zwei davon:

Verkehrsberuhigung durch "Holperstreifen" auf der Fahrbahn

Verkehrsberuhigung durch „Holperstreifen“ auf der Fahrbahn

Ende der Asphaltstraße - ab hier: "gravel road"

Ende der Asphaltstraße – ab hier: „gravel road“

Eine schöne und humorvolle Zusammenfassung der wichtigsten Regeln kann man in diesem kleinen Film sehen:

Tanken

Tanken ist unproblematisch, das Netz gut ausgebaut. An jeder Tankstelle, und ist sie noch so klein, gibt es wenigstens 95 Oktan Benzin und Diesel. Der Preis lag während unseres Aufenthalt bei ca. 245 ISK, also ca. 1,80€. Der Unterschied zwischen Diesel und Benzin war verschwindend gering.

Tanksäule

Tanksäule

Wir haben nur eine Tankstelle angetroffen, an der man an der Kasse im Nachhinein bezahlen kann. Meist waren es Automaten und wir mussten erst einmal lernen damit umzugehen: Karte einführen, Karte wieder rausnehmen, Betrag eintippen (also ungefähr schätzen, wie viel man tanken will), tanken, für eine Quittung die Karte nach dem Tanken noch einmal einführen. Oft findet man auch eine englische, im Glücksfall auch deutsche Beschreibung.

Andere Variante: man schätzt den Betrag, zahlt an der Kasse und kann dann tanken. Das ist aber eher selten. An einer Tankstelle wurden wir sogar zunächst abgewiesen, da eine Karte nicht funktionierte. Dann müssten wir halt woanders tanken. Zum Glück probierten wir es vorher noch mit einer anderen Kreditkarte. Das war aber wirklich ein Einzelfall. Gerne helfen auch die Isländer, wenn es ein Problem gibt.

Maut

Haben wir auf unserer Reise nur einmal zahlen müssen. Die Ringstraße war auf der von uns genutzten Route Richtung Südosten mautfrei. Auf unserer Fahrt Richtung Westen passierten wir den 5,7 km langen Hvalfjarðargöng-Tunnel. Das kostete 1.000 ISK für eine Richtung (ca. 7,40€). Man kann ihn umfahren, aber wenn es schnell gehen soll, ist man doch ganz gut damit bedient, denn es verkürzt die Strecke um ca. 50km.

Hvalfjarðargöng

Hvalfjarðargöng

Allrad oder nicht?

Diese Frage stellten wir uns schon vor Reiseantritt, da wir das Auto in Island mieten wollten. Für die normalen Straßen ist ein gewöhnlicher PKW oder Mini-Van völlig ausreichend. Wir wollten jedoch auch Ziele erreichen, bei denen durch die Vermietung Allrad vorgeschrieben war. Bei Unfällen auf diesen Straßen ohne diese zusätzliche Sicherheitsausstattung würde der Versicherungsschutz nicht greifen. Insbesondere Straßen der Kategorie F waren davon betroffen. Wir sahen auch Straßen bzw. Wege, auf denen explizit 4 x 4 noch einmal auf dem Straßenschild angegeben war. Und das ist dann auch wirklich ernst zu nehmen!

Wir waren kurze Zeit mit einem normalen PKW unterwegs, die meiste Zeit mit einem kleinen Allrad-Jeep.

Unsere Erfahrungen

Für die ersten drei Tage in der Nähe von Reykjavik wollten wir noch kein Fahrzeug mieten und eigentlich mit dem Bus in die Hauptstadt fahren. Busverbindungen gibt es ausreichend. Man kann kurze oder längere Strecken zurücklegen und auch gänzlich per Bus oder Anhalter reisen. Wer’s mag.. Uns war es schon wegen dem Zelt-Gepäck zu umständlich.

Bushaltestelle, hier an der Tankstelle Hvolsvöllur

Bushaltestelle, hier an der Tankstelle Hvolsvöllur

Da uns der Vermieter des B&B die Möglichkeit bot, für 1 1/2 Tage ein kleines Auto zu mieten, konnten wir unseren Bewegungsradius erweitern und uns mehr anschauen als geplant war.

Der kleine Honda Jazz war ein Benzin-Fahrzeug mit normalem Automatikgetriebe. Mit ihm erkundeten wir die Halbinsel Reykjanes und die Hauptstadt Reykjavik. Obwohl es auf der Fahrt über die Halbinsel auch genug unbefestigte Straßen gab, sind wir ohne Allrad gut zurecht gekommen. Auf der Ringstraße war das Fahren ohnehin kein Problem.

Für die eigentliche Route hatten wir einen Suzuki Jimny mit Schaltgetriebe und Allrad gemietet. Er war schon einiges gewöhnt, was Kilometerstand (93.000 km) und die kleineren Lackschäden betraf. Letztere waren mehr als auf dem Übergabeprotokoll vermerkt, aber nach einer großzügigen Korrektur durch die Autovermietung konnte es losgehen.

Unser Fahrzeug

Unser Fahrzeug

.. seine Herausforderung im Lón-Gebiet

Herausforderung im Lón-Gebiet

Allradfahrzeuge geben doch etwas mehr Sicherheit, wenn man wie wir doch etwas abseits der großen Highlights unterwegs sein will. Gerade ín den entlegeneren Gebieten zeigt sich die ganze Faszination der Insel hoch im Norden.

Wir sind zwar nicht in die Verlegenheit gekommen, den Allradantrieb wirklich einzusetzen, doch als sichere Option im Hinterkopf war es doch sehr beruhigend. Wir hatten, mal abgesehen von Schlängelpisten, tiefen Schlaglöchern und sehr schmalen Straßen doch wenigstens zwei Situationen, in denen er im Ernstfall hätte nützlich werden können:

Auf dem Weg zum Langjökull:

Bis zu den großen Highlights Strokkur (Geysir) und Gullfoss (Wasserfall) führte eine normale, asphaltierte Straße Nr. 35 . Ein paar Kilometer weiter hörte dieser „Luxus“ prompt auf und wir fanden uns auf unserer ersten „gravel road“ wieder. Was am Anfang noch wie eine entspannte Fahrt durch die einsame Landschaft aussah, wurde mit zunehmender Länge doch abenteuerlicher: Schlaglöcher, tief liegende oder gar nicht vorhandene Randstreifen, grobe Kiese als Untergrund oder größere Steine mitten im Weg, immer schmalere Fahrbahn. Nach dem Abbiegen auf die F 335 erfuhren wir dann, warum F-Straßen nicht mit normalem Antrieb befahren werden sollten:

Auf dem Weg Richtung Langjökull-Gletscher

Auf dem Weg Richtung Langjökull-Gletscher

Langjökull-Gletscher

Langjökull-Gletscher

Im Lón-Gebiet:

Geleitet von unserem Fable für Strukturen und Farben, ließen wir uns auf die Empfehlung unserer Reise-Literatur auf eine Fahrt ins Lón-Gebiet ein, das genau das zu sein schien, was wir doch an einem sonnigen Nachmittag noch mitnehmen konnten. Auch hier fing es harmlos an – ein mit dem PKW erreichbarer Campingplatz wurde erwähnt. Nun ja, es ging über Stock uns Stein, Straßen, die nur unwesentlich breiter waren als unser Auto, hohe Steigungen und ziemliches Gefälle mit anschließenden scharfen Kurven ins Irgendwo. Dann noch durch ein trockenes Flussbett oder über eine nicht sehr stabil aussehende Holzbrücke). Ich gebe es gerne zu – das Flussbett erschien mir sicherer, aber nach einer genaueren Betrachtung probierte ich auf dem Rückweg auch die Brücke aus.

Zwischendurch fragte ich mich dann schon ab und zu, wie ich wieder zurückkomme oder wie das noch ging mit dem Zuschalten des Allradantriebs. Aber dann lief  es doch ganz gut. Wie Antje schon nach ihrer Fahrerfahrung am Langjökull sagte: der Rückweg ist immer einfacher, weil man die Straße schon kennt. Wie wahr!

Hier ein paar Bilder vom Lón:

Schotterpiste im Lón-Gebiet

Schotterpiste im Lón-Gebiet

Lón-Gebiet

Lón-Gebiet

Lón-Gebiet: Schotterstraße

Lón-Gebiet: Schotterstraße

Lón-Gebiet: Auslauffläche für Gletscherwasser

Lón-Gebiet: Auslauffläche für Gletscherwasser

Ausblicke wie diese sind unbezahlbar, finde ich.

Deshalb meine Empfehlung: will man das wilde Island erleben, sollte man ein Allrad-Fahrzeug wählen, sich die Straßen gut ansehen und mit gesundem Menschenverstand Risiken abwägen – und dann los ins Abenteuer!

Apropos…

Sicherheit

In Island glaubt man noch an den gesunden Menschenverstand. Hier steht nicht überall ein Warnschild, wenn es gefährlich werden kann. Es versteht sich von selbst, dass man von einem Abhang herunterfallen, von einer Eisscholle in den Gletschersee fallen oder von brütenden Vögeln attackiert werden kann. Also sollte man auch und gerade hier keine unnötigen Risiken eingehen und nicht den Helden spielen. Das Rettungssystem ist gut ausgebaut, aber trotzdem kann es dauern, bis Hilfe eintrifft – vorausgesetzt, sie können genau sagen, wo Sie sich befinden, der Handy-Akku ist nicht leer usw.

Die Autovermietung (zumindest Budget) gibt mit den Unterlagen ein kleines Faltblättchen mit auf den Weg, das in jede Brieftasche passt und die wichtigsten Hinweise zusammenfasst:

Sicherheitshinweise I

Sicherheitshinweise I

Sicherheitshinweise II

Sicherheitshinweise II

Schlussendlich noch zwei nützliche Links aus Island, denn die Informationen des Landes sind sachlich und immer auf dem neuesten Stand.

Das haben wir selbst gemerkt, als während unseres Aufenthalts der erste kleine Ausbruch des Bárðarbunga erfolgte. Während die westeuropäischen Medien schon Panik verkündeten, erhielten wir hier sehr sachliche Informationen, die Sicherheitslage war an den Rezeptionen der Zeltplätze ausgehängt und letzten Endes war es auch ruhig.

Der Isländische Wetterdienst:
http://en.vedur.is

Safe Travel
http://www.safetravel.is

Heiße Quellen, Geysire und ein Riesen-Wasserfall… Ein Kurzbericht

Am 19.8. machten wir uns auf, um die großen Highlights der Insel anzuschauen. Ich konnte noch nicht alle Fotos sichten, es sind einfach zu viele, aber hier in der Zwischenzeit schon mal einige Impressionen:

Von unserem ersten Zeltplatz Pingvellur aus war es nicht weit nach Laugarvatn – hier sahen wir zum ersten Mal unverhofft einen See „kochen“:

Es dampft am Laugarvatn

Es dampft am Laugarvatn

Überall unterwegs sahen wir dampfende Areale, meist waren sie schon zu riechen vor wir sie sehen konnten. Leicht schwefelig, aber noch nicht unangenehm. Warnschilder wiesen bereits am See darauf hin, dass man sehr vorsichtig sein soll, wo man Finger und Füße reinsteckt. Verbrühungsgefahr!

Es dampft am Laugarvatn

Es dampft am Laugarvatn

Die Strukturen des Bodens am See wirkten ebenfalls ziemlich skurril:

Ablagerungen am See, Foto Reise leise

Ablagerungen am See, Foto Reise leise

Am See liegt auch ein Schwimmbad mit diversen Saunen, Hot Pots und kleinen Schwimmbecken. Was für eine Verlockung! Aber zunächst doch lieber erst einmal weiter zum Geysir „Strokkur“, von dem sicher jeder schon einmal Bilder gehe hat:

Der Strokkur in Ruhephase, Foto Reise leise

Der Strokkur in Ruhephase, Foto Reise leise

Es ist ein ganz schönes Geduldsspiel, den Moment abzupassen, wenn die Wasser-und Dampfsäule nach oben schießt:

Strokkur

Strokkur, Foto Reise leise


Strokkur

Strokkur, Foto Reise leise

Nicht weit entfernt wartet dann die nächste Überraschung – der gewaltige Gulfoss Wasserfall. Unglaublich beeindruckend. Darüber werde ich später mehr schreiben und weitere Fotos posten. Hier ein erster Eindruck:

image

Gulfoss Wasserfall

Gulfoss Wasserfall, Foto Reise leise

Man kann übrigens auch mit dem Pferd zum „Golden Circle“ kommen. Es gibt geführte Touren, auf die wir aber verzichtet haben. Die hier warten auf ihre Reiter:

Foto: Reise leise

Foto: Reise leise


Foto: Reise leise

Foto: Reise leise


Und immer wächst irgendwo noch ein Blümchen:
Foto: Reise leise

Foto: Reise leise

Unsere Tour führte uns noch weiter zu einem Gletscher auf einer Hochebene mit entsprechend abenteuerlicher Piste. Aber davon ein anderes Mal mehr…

Ich packe meine Koffer – was muss mit nach Island?

Jetzt wird es ernst: morgen geht es los nach Island und um mich herum mal wieder das ganz normale Chaos. Wer mich näher kennt, weiß, was das bedeutet. Es ist noch so viel zu erledigen, was vor meiner Abreise an Aufträgen, Dokumentationen, Terminplanungen für Kurse etc geliefert werden muss, dazu noch das Übliche vor dem Urlaub (Kühlschrank leeren, Wohnungs-Aufpasser instruieren, letzte Überweisungen tätigen und was sonst noch so unaufschiebbar ist). Diesen Blogartikel zu schreiben gehört auch dazu.

Aber egal. Das schaffe ich auch noch, und wenn ich erst mal im Flieger sitze, ist der ganze Stress vergessen.

Was muss also unbedingt mit an Bord?

Personaldokumente

Pass und Führerschein

Pass/ Führerschein

Für Island genügt der Personalausweis. Ich aber liebe meinen Reisepass mit seiner kleinen Sammlung an exotischen Stempeln, der muss trotzdem mit. ich bewahre Ausweis und Pass getrennt voneinander auf – wenn der eine wegkommt, habe ich noch den anderen. 

Da wir in Island mit einem gemieteten Allrad-Fahrzeug unterwegs sein werden, ist auch der Führerschein wichtig. Einen internationalen Führerschein benötigt man nicht, aber mein „rosa Lappen“ aus den 90er Jahren wird nicht anerkannt. Das hatte ich irgendwie bei der Planung übersehen und musste nun Hals über Kopf einen Karten-Führerschein beantragen. 2 Wochen vor Reiseantritt also ab aufs Bürgeramt (mit Termin, auf den ich 4 Wochen gewartet habe!) Ohne geht in Berlin fast gar nichts mehr). Große verwunderte Augen beim Sachbearbeiter: sowas dauert normalerweise 6-8 Wochen. Na super!

Der nette Herr wußte Rat und schickte mich zur zentralen Führerscheinstelle in die Berliner Puttkamerstraße. Dort wurde das Problem entspannt aufgenommen. Morgen, also 12 Stunden vor Abflug, kann ich den neuen Führerschein abholen. Punktlandung! 

Ganz wichtig: wurde alte Führerschein in einem anderen Bundesland ausgestellt, muss man vor der Neu-Beantragung von dort eine Kopie der Karteikarte anfordern. Dazu noch ein biometrisches Passbild und ein aktuelles Personaldokument (Ausweis oder Pass) – mehr ist nichts nötig.

Kosten: 24,00 € zzgl. Expressaufschlag (bei Abholung) 6,75 €

Zumindest, wenn man im Ausland einen Mietwagen abholen will, sollte man sich hier auf kein Risiko einlassen. Die Vermietungen prüfen die Führerscheine aller potenziellen Fahrer – wäre ungünstig, erst vor Ort zu merken, dass man mit alten Dokumenten nicht fahren darf…

Reiseunterlagen

Flugtickets, Unterlagen für die Zimmerbuchung für die ersten drei Tage im B & B in der Nähe von Reykjavik, Voucher der Autovermietung. Ich bin nicht zwanghaft veranlagt – aber das überprüfe ich mehrmals, bevor ich zum Flughafen fahre. Sicher ist sicher.. Alles andere kann man notfalls am Reiseziel kaufen.

Reisezahlungsmittel

Isländische Kronen

Isländische Kronen

Zahlungsmittel ist die Isländische Krone. Der Wechselkurs erinnert an Zeiten der Italienischen Lira – daran muss man sich erst mal wieder gewöhnen. 500 ISK sind ca. 3,60 €. Das wird ein Rechnen!

Kreditkarten sind weit verbreitet. Auch die Zahlung und das Geld abheben mit EC-Karte ist laut Reiseführer kein Problem.

Wichtig! Die EC-Karte muss seit einigen Jahren für Verfügungen im Ausland freigeschaltet werden, wobei man das Limit pro Tag selbst festlegen kann. Geldabhebungen per EC-Karte sind teuer (in Belgien habe ich kürzlich 7,50 € Gebühren bezahlt!). Über die Kreditkarte fallen am Geldautomaten kaum Gebühren an. Das werde ich in Island noch prüfen. Reiseschecks benutze ich nie. Das ist mir zu umständlich. Bisher bin ich mit meinen Karten super klargekommen.

Reiseliteratur

Reiseführer

Reiseführer

Immer wichtig für die Urlaubsplanung! Ich schwöre auf die Reisehandbücher aus dem Michael-Müller-Verlag. Sie sind etwas teurer als die Standard-Bücher, enthalten aber echte Insider-Tipps und alles Wichtige sowie ausführliche Informationen über Land und Leute, Hinweise zu Straßenverhältnissen und Unterkünften:

Island-Straßenkarte

Straßenkarte

Für den Auto fahrenden Individualtouristen ist eine gute Landkarte wichtig. Viele Straßen sind in Island nur mit Allrad oder  allgemein schwierig zu befahren. Da ist es gut, wenn diese Hinweise in einer Karte bereist deutlich verzeichnet sind. Wir wählten eine Karte von Freytag und Berndt im Maßstab 1: 400.000:

Reiseziele...

Darüber hinaus bietet das Buch „Island – die 50 Ziele, die Sie gesehen haben sollten“ aus dem Bruckmann-Verlag einen sehr guten Überblick über die Highlights des Landes:

Technische Geräte

Geräte,Kabel,Adapter

Geräte,Kabel,Adapter

Ohne Smartphone und Laptop ist ja kaum noch jemand unterwegs. Statt des schweren Laptops, der mich schon nach Ägypten, Tunesien und Fuerte begleitet hat, beschränke ich mich diesmal auf mein iPad und hoffe, dass ich damit so flexibel bin wie sonst auch. Auf WLAN hoffe ich mal. Für eine kleine Bildbearbeitung habe ich mir eine App von GIMP („Awesome GIMP“) installiert, damit geht einiges. Zum Überspielen der Fotos von meiner Kamera aufs iPad habe ich einen USB-Lightning-Adapter. Ausprobiert und funktioniert!

Da wir mit dem Zelt unterwegs sind, ist nicht zu erwarten, dass wir überall Stromanschluss haben, wenn es nötig wird. Für diesen Fall muss auch ein Adapter für das Aufladen im Auto mit ins Gepäck. Ich besitze einen mit zwei USB-Steckplätzen. So sollte auch das gleichzeitige Aufladen von zwei Geräten kein Problem darstellen.

Mit dabei ist auch ein sog. „Anker“ – ein externer Akku von der Firma „Anker“. Vollständig am Netz oder im Auto aufgeladen, kann er mein Smartphone 5 bis 6mal laden, bevor er selbst am Ende ist. Das iPad zieht ihn mit einer Aufladung leer, aber das benötigt ja auch viel mehr Energie.

Was zur Unterhaltung: mein iPod mit ein paar Hörbüchern drauf und Musik. Könnte ja mal regnen..

Und für alles 3 x kontrollieren: die passenden Kabel einpacken !!! Ohne die funktioniert auch der beste externe Akku nichts!

Fotoausrüstung

Fotoausrüstung

Fotoausrüstung

Ist eigentlich keine Frage. Für den Normaltouristen genügt eine digitale Kleinbildkamera oder eine Kompaktkamera. Auch Handy und Tablet machen inzwischen super Fotos. Da ich meine Fotos meist später auch beruflich, u.a. für den Verkauf bei Stockagenturen verwende, nehme ich etwas mehr mit: 

digitale Spiegelreflex-Kamera EOS 450D (mein altes Mädel) mit Standardobjektiv
Macro-Objektiv Sigma 50 mm 1: 2.8 
Polfilter, Verlaufsfilter, kleines Stativ
wasserfestes Etui für Speicherkarten, 4 Stück 16-GB-Speicherkarten 

Ob ich das alles brauchen werde, muss ich schauen. Aber ich habe es erst mal dabei. 

Tipp: eine Trucker-App (Streckenaufzeichnung) aufs Smartphone laden und die Uhrzeit und Kamera und Smartphone synchronisieren. So findet man hinterher schneller die Plätze wieder, an denen die Fotos aufgenommen wurden. Der Tracker zieht nicht viel Strom, kann also bequem über GPS im Hintergrund laufen.

Bekleidung

Sommertemperaturen von 13-17 Grad sind nun nicht gerade das, was man als Mitteleuropäerin erwartet, aber da muss man in Island durch. Wichtig ist winddichte und wasserabweisende Bekleidung, zumindest eine Jacke (habe mich für eine Softshell entschieden) sowie gutes Schuhwerk. Ich habe mich bei Globetrotter beraten lassen und letzten Endes Lederschuhe mit Leder-Innenfutter gewählt. Dazu passende Trekking-Socken, die Blasenbildung und Stinkefüße verhindern sollen. Da ich mal wieder spät dran war, musste ich notgedrungen die Schuhe bei Sommertemperaturen von 26 °C einlaufen – 12 Stunden am Fuß und keine einzige Scheuerstelle und auch keine nassen Socken. Super! 

Tipp: Bei Globetrotter in Berlin (Schlossstraße) kann man die Schuhe ausprobieren. Es ist eine kleine Buckelpiste vorhanden, auf der man über verschiedenste Untergründe und Felsen k´laufen kann. Das bietet eine gute Entscheidungshilfe.

Weiter nehme ich leicht trocknende atmungsaktive Funktionsshirts mit, die ich auch zum Joggen oder Radfahren trage. Sie wärmen, sind dünn und leicht und auch mal schnell auszuwaschen, wenn es denn sein muss. 

Mütze, Schal und Handschuhe kann ich ja schon im europäischen Winter nicht leiden und trage sie nur, wenn es knackig kalt ist, ich meine so ab – 10 Grad. Jaja, ich weiß… Ich bin halt ein Kind von der Küste, ich kann das gut ab. Ich nehme aber artig ein Cap von Space Chaser mit und ein Tuch für den Hals, denn mit Wind ist immer zu rechnen und der kann dann schon fies kalt sein.

Alles in allem wird es eine Auto-Trekking-Tour. Da ist kein Schönheitswettbewerb zu gewinnen. Warum auch? Ich denke, Island wimmelt eher von Rucksack-Touristen als von stylischen Yuppies – mal schauen.

Ach ja… Rucksack! Den mag ich genauso wenig wie Schal und Mütze, aber er muss schon mit. Ist einfach praktisch als Handgepäck im Flugzeug und für unterwegs. Ich habe einen 30-l-Rucksack von Vaude gewählt, sogar extra für die Dame (haha!). Aber er ist schon recht bequem. Zudem verfügt er über einen Regenschutz, den man bei Bedarf über den ganzen Rucksack ziehen kann. 

Medikamente

Man wills ja nicht hoffen, aber einiges an Notfall-Medizin kann nicht schaden: Fieber- und Schmerzmittel, Pflaster, etwas Verbandszeug, Arnika-Globuli gegen Prellungen, Mückenspray, Fenistil-Gel, Ringelblumensalbe für kleine Verletzungen und natürlich das, was man ggf. als ärztlich verordnetes Dauermedikament  nehmen muss.

Kosmetika

Kleine Packungsgrößen reichen für den Urlaub. Da bieten die Drogeriemärkte einiges an vom Deo über Duschgel, Shampoo, Zahnpasta und Cremes. Es sind aber auch kleine Leer-Behältnisse im Angebot, in die man die erforderliche Menge umfüllen kann. Meist bekommt man dazu auch noch eine transparente Plastik-Tasche, so dass man Ganze auch ins Handgepäck nehmen kann.

Camping-Ausrüstung

Dazu schreibe ich an anderer Stelle mehr. Das Zelt, Kocher und Campinggeschirr hat Antje, meine Mitreisende. Da vertraue ich voll auf sie. Meine letzte Campingerfahrung liegt so ca. 35 Jahre zurück.

Für die Übernachtung im Zelt habe ich eine Isomatte, die sich selbst aufbläst und gut zusammen zu rollen ist und einen Mumien-Schlafsack, der bis zu Temperaturen von 5 Grad geeinte ist. Wird es nachts kälter, ziehe ich definitiv um in eine Hütte oder eine Pension. Frau muss ja nicht alles mitmachen an Härte.

Das war Teil 1 des Gepäckberichts. ich werde sicher nach meiner Rückkehr einen weiteren Beitrag zu diesem Thema schreiben und dann genauer sagen können, was sich bewährt hat, was unnötig war und was ich vermisst habe. (Eins vermisse ich schon beim Gedanken an diese Reise – mein bequemes, großes Bett!)