Schlagwort-Archive: Tradition

Ristorante Al Teatro (c) Reise Leise

Essen und Trinken in Venedig – für alle Sinne !


Venedig ist eine Stadt, die mich so richtig aus dem Alltag katapultiert hat: hier gibt es keine Autos, Motorräder, Taxis und Fahrräder, was das Schlendern durch die Straßen und Gassen so einmalig angenehm machte. Dementsprechend ergibt trotz aller Geschäftigkeit und der Touristenströme eine recht entspannte Atmosphäre, wenn man sich erst einmal darauf einlässt.

Und so kommt man ganz zwangsläufig an Bäckereien, Imbissständen, Restaurants und Bars vorbei, die es zu entdecken lohnt. Und das ist gar nicht mal teuer!

Ostaria in San Marco (c) Reise Leise

Ostaria in San Marco (c) Reise Leise

Cantina do Mori (c) Reise Leise

Cantina do Mori (c) Reise Leise

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Ahrenshoop/Darß (c) Reise Leise

Ostseetrip – ein Tourvorschlag, Teil 2


In Teil 1 meines Ostsee-Berichts habe ich über Bad Doberan und Rostock-Warnemünde geschrieben. Nun geht es über Warnemünde Richtung Darß:

Eigentlich hatten wir geplant, am Vormittag Rostock zu erkunden, das Wetter war jedoch viel schöner als am Vortag, so dass wir lieber noch einmal zum Fotografieren nach Warnemünde fahren wollten. Deshalb zu Rostock hier nur ein kurzer Abriss:

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Im Dachgeschoß der Brauerei

Auf den Spuren flämischer Biere


Belgien ist DAS Land der Biere. Wohl in kaum einem anderen Land gibt es noch einmal über 1000 Biersorten. In einem früheren Beitrag habe ich schon einmal die Geschichte und die Vielfalt der Belgischen Biere beschrieben.

Nun sollen Sie lesen, wie man auf einer Tour durch Flandern gezielt auch Orte ansteuern kann, wo es die Belgische Biertradition in ihrer schönsten Form zu erleben gibt… Weiterlesen

DECAP-Orgel im "Café Beveren" (c) Reise Leise

DECAP – eine Musikalische Überraschung in Antwerpen

Im letzten Dezember hat das Wetter endlich mitgespielt und ich konnte Antwerpen besuchen. Antwerpen gehört zu den schönsten Städten Europas und war neben Brügge und Gent DIE Mittelalter-Metropole, Zentrum des Handel, der Künste und  des Luxus.

Neben allem, was die Schöne an der Schelde dem Touristen bietet und in jedem Reiseführer nachzulesen ist, hatte die Stadt eine besondere Überraschung für mich bereit – eine echte DECAP-Orgel.

Antwerpen - Marktplatz mit Liebfrauenkathedrale

Antwerpen – Marktplatz mit Liebfrauenkathedrale

Antwerpen - am Ufer der Schelde

Antwerpen – am Ufer der Schelde

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"Gentse Strop" - eines der Stadtbiere von Gent, Foto (c) ReiseLeise

Belgische Biere – 1000 Sorten mit Genuss!


Ein Besuch in Belgien ohne dessen köstliche Biere zu probieren ist beinahe unmöglich. Ob im Sommer im Straßencafé oder im Winter in einer gemütlichen Kneipe: es gibt zahllose Varianten des beliebten Gerstensaftes , die für jeden Geschmack etwas zu bieten haben!

Zur Geschichte der Biere

Die Ursprünge des Bieres

Bier und Wein gehören zu den frühen Getränken der Menschheit. Während Wein aufgrund der aufwändigeren Herstellung eher ein Getränk der wohlhabenden Schichten war, galt das Bier als Getränk der kleinen Leute. Schnell hergestellt, mittelfristig haltbar und zudem nahrhaft, war es für alle erschwinglich.

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Islands Weihnachtsgesellen

Dass das raue, dünn besiedelte und ursprüngliche Island seine ganz eigene Weihnachtsgeschichte hat, liegt beinahe auf der Hand. Zum einen war es sicher der Mangel an materiellem Wohlstand, andererseits auch die klimatischen Bedingungen und Naturerscheinungen, die den Menschen Kraft und Durchhaltevermögen abverlangten und keine „großen Sprünge“  zu Weihnachten ermöglichten.

Troll-Paar in Reykjavik Foto (c) ReiseLeise

Troll-Paar in Reykjavik

Auch bei uns gab es früher eher kleine, nützliche Gaben. Nur die Kinder wurden beschenkt und sowohl Weihnachtsbaum als auch der dicke Mann mit rotem Mantel und weißem Rauschebart sind Erfindungen der Neuzeit.

Die Strafe eines ausbleibenden Geschenks für „böse Kinder“ ist in vielen Traditionen vertreten – heute pädagogisch verurteilt, war es früher sicherlich eine gewisse Drohung, sich an die Regeln der Gesellschaft zu halten, wo es tatsächlich existenzielle Nöte gab und das Eingliedern in die familiäre und übergeordnete gesellschaftliche Struktur überlebenswichtig war. Alle mussten sich an der Schaffung und Erhaltung von Lebensgrundlagen beteiligen. Die Kinder leisteten ihren kleinen Beitrag dazu und wurden erzieherisch an diese Notwendigkeiten herangeführt. Das ist, glaube ich, der eigentliche Sinn von „Knecht Ruprecht“ und anderen einschüchternden Gesellen. Dass es später eine Methode wurde, Kinder tatsächlich einzuschüchtern und emotionale Gewalt auszuüben, ist möglicherweise erst ein Ergebnis späterer gesellschaftlicher Entwicklungen. Aber das ist meine ganz persönliche Meinung und zum Glück sind die Weihnachtsstrolche, wie sie auch immer heißen mögen, heute eher lustige Gesellen und gehören, losgelöst von früherer Bedeutung, einfach weiter dazu.

Nun aber zurück nach Island.

Hier gibt es nicht nur EINEN Weihnachtsmann, sondern gleich 13! Es sind knuffige Gesellen, die die Menschen ab dem 12. Dezember heimsuchen und mit ihren kleinen Rüpeleien so einiges erklären, was sich so in der Weihnachtszeit an wunderlichem ereignet: knallende Türen, verschwundene Leckereien, abgebrannte Kerzen, das Gefühl beobachtet zu werden usw. ab dem 25.12. geht dann jeden Tag einer der Gesellen wieder zurück, bis am 6. Januar wieder alle verschwunden sind.

Die Weihnachtsgesellen sind Kinder eines sehr seltsamen Paares – Grýla und Leppalúði – zwei Trollen aus dem Hochland.  Grýla ist eine einschüchterne mächtige Frau, unter deren Fuchtel ihr Mann nicht viel zu sagen hat. Ihr wird nachgesagt, unartige kleine Kinder zu fressen (das kennen wir doch aus „Hänsel und Gretel“) und auch ihre Katze Jólaköttur bewegt sich in diesem Sinne, indem sie faule Leute frisst. Hier zeigt sich der Kern, durch die „Androhung“ von Strafe die kleine, enge Gesellschaft in lebensfeindlicher Umgebung zusammenzuhalten.

Ihre Söhne aber, die sie ab dem 12. Dezember zu den Menschen schickt, nehmen das mit den Strafen nicht zu ernst. Sie bringen etwas Unordnung in das geregelte Winterleben und lassen kleine Geschenke zurück, in den Schuhen der Kinder. Wer nicht artig war, bekommt eine faule Kartoffel oder ein Stückchen Kohle – sicherlich kommt das heute faktisch kaum noch vor.

Hier die ruppigen Gesellen im Einzelnen:

Pferchpfosten, Schluchtenkobold, Knirps, Löffelschlecker, Topfauskratzer, Essnapf-Schlecker, Türknaller, Skyr-Giechlund (Skyr=leckerer Quark), Wurstdieb, Fensterglotzer, Türschlitzschnüffler, Fleischarmer, Kerzenschnorrer.

Sie alle verkürzen das Warten auf das Weihnachtsfest und sind in Island dann überall präsent. In Reykjavik fanden wir ein Geschäft, das das ganze Jahr über Weihnachtsartikel anbietet. Auch die Weihnachtsgesellen waren dort auf verschiedenen Waren zu sehen. Ganz besonders angetan hatte es mir ein schön illustriertes Kinderbuch, das es überall in verschiedenen Sprachen zu kaufen gab. In einer Tankstelle in Hvolsvöllur fand ich es dann auf deutsch – aber auch auf dem Flughafen in Keflavik hätte man es kaufen können. Eine lustige, sympathische Geschichte über Grýla und ihre abgefahrene Familie. Meine dreijährige Enkeltochter liebt sie!

Quelle: Brian Pilkington „Die Weihnachtsmänner“ – wie Isländer traditionell Weihnachten feiern
ISBN 978-9979-3352-4 Verlag Mal og Menning

In diesem Sinne: Gleðileg jól! – Frohe Weihnachten !

Hier gibt es noch einige kleine Filme zu Weihnachten und Winter in Island von Planet Schule:

http://www.planet-schule.de/sf/filme-online.php?film=8889

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Einmal Couscous bitte!

Schüsseln, Schalen, Platten - Gebrauchskeramik auf Djerba

Schüsseln, Schalen, Platten – Gebrauchskeramik auf Djerba

Vor einigen Jahren war ich aus beruflichen Gründen mehrfach in Nordafrika, insbesondere in Tunesien. In einem Urlauberclub der gehobenen Kategorie habe ich für eine Kollegin übergangsweise einen Art-Shop betreut, neue Mitarbeiter eingearbeitet bzw. kurze Urlaubszeiten überbrückt.

So ein Club hat es an sich, dass es dort jeden Tag die tollsten Sachen zu essen gibt, die ich zu Hause nie kochen würde. Die Auswahl ist riesig, das Ambiente sehr angenehm: es hat schon was, Im Februar/März zum Frühstück oder Mittagessen draußen zu sitzen, während in Deutschland 2011 ein wahrer Jahrhundertwinter mit Bergen von Schnee die Leute beinahe zur Verzweiflung trieb.

Zu dieser Zeit war ich für 4 Wochen auf Djerba und arbeitete eine neue Mitarbeiterin ein. Dagmar kante sich auf der Insel durch viele private Besuche super aus und kannte Land und Leute sehr gut.

Und so sinnierten wir des öfteren über das „echte Tunesien“ und mäkelten doch tatsächlich am Club-Essen herum. Nach zwei Wochen Luxus-Buffet sehnt man sich doch nach etwas schlichterer Nahrung – eine Scheibe Brot, ein deftiger Eintopf, Eier mit Senfsoße… So kamen wir auch im Gespräch auf den Unterschied zwischen den im Club angebotenen „tunesischen“ Gerichten und den echten Speisen vor Ort.

Spontan entschieden wir uns, in der nächsten Mittagspause mal eben mit dem Taxi (für ca. 2 €)  für echten Couscous in den nächsten Ort zu fahren. Wir liefen also von Imbissbude zu Imbissbude, immer mit der Frage „Couscous ?“ Obwohl wir mehr oder weniger erfolgreich versuchten die arabische Sprache zu erlernen, reichte das natürlich nicht für eine komplette Frage – und in so kleinen Lädchen der Einheimischen ist es nicht zwingend normal, dass die Leute Englisch oder Französisch beherrschen. Nun gut, Dagmar immer vorneweg, ihre Frage wurde verstanden und wir wurden freundlich weiter verwiesen.

Keramik-Werkstatt auf Djerba

Keramik-Werkstatt

Fundstücke aus Djerba

Fundstücke aus Djerba

Nach 10 Minuten fand sich dann ein winziges Imbiss-Büdchen mit 3 Tischen, einem kleinen Tresen und einem super Couscous-Angebot. Mit „Händen und Füßen“ bestellte jeder eine Portion Couscous mit Hühnchen – und was dann für ca. 2,50 € (pro Portion) auf den Tisch kam, hätte wohl in Deutschland eine halbe Familie satt gemacht.

Serviert in einer schönen Keramikschale, thronte auf einem Berg des traditionellen Gries-Gerichtes ein halbes (!!) Huhn! Nun gut, wir schworen uns, das Abendessen, aber vor allem das Dessert-Buffet weiträumig zu umgehen und genossen das wahrhaft köstliche Gericht. Selbst für mich nordisches Weichei war die Schärfe gut auszuhalten.

Gewürzt wird reichhaltig und ein Hauptbestandteil ist Harissaeine Paprikapaste, die höllisch scharf ist, jedenfalls für mich. Es gibt sie super scharf oder etwas milder und fruchtiger. Hausgemachtes ist wesentlich schmackhafter als das in Büchsen. Wer also die Möglichkeit hat, vor Ort eine gute Portion frischer Paste zu erwerben, sollte das unbedingt tun. Auch wenn man sie in einer Plastik-Tüte überreicht bekommt, was für unsere Verhältnisse gewöhnungsbedürftig ist. Das Zeug ist so scharf, da halten sich keine Keime. Also nur Mut für den Einkauf! Zu Hause sollte man die Paste in ein gut schließendes Behältnis füllen, mit einer Schicht Olivenöl abdecken und im Kühlschrank aufbewahren (nach der Entnahme wieder mit Öl abdecken!). So hält es Monate frisch!

Aber zurück zum Couscous:

Wir aßen den Couscous mit dem Löffel und das Huhn mit den Fingern und hatten eine Menge Spaß dabei. Der Inhaber des Bistros schaute zwar etwas verwundert, warum zwei deutsche Frauen über Mittag bei ihm einkehren, aber er hat sich auch sichtlich gefreut.

Ich höre beinahe die bange Frage des Lesers/der Leserin, wie wir so unbeschwert fremdes Essen außerhalb genießen konnten – die Frage nach Hygiene und gesundheitlichen Risiken ist ja für viele ein Thema. Nun ja, ich denke, man sollte schon vorsichtig sein und u.a. kein unabgekochtes Wasser trinken und Erfrischungsgetränke nur aus ungeöffneten Flaschen zu sich nehmen. Aber ehrlich gesagt, denke ich beim ESSEN UNTERWEGS selten an Spätfolgen. Mein „norddeutscher Bauernmagen“ hält viel aus und gibt so schnell nichts wieder her. Außer etwas Magengrummeln ist noch nie etwas im Ausland gewesen – aber in Deutschland hab ich schon 5 Tage flachgelegen mit einem Rota-Virus. Und vor Salmonellen-Vergiftungen ist man auch in Deutschland nicht sicher.

Auf einer späteren Reise fanden wir bei einem Händler in Houmt Souk frische Maulbeeren – die haben wir natürlich gekauft und auf unserem weiteren Weg vernascht. Selbst da blieben wir frei von Spätfolgen. Auch im Ausland setzt man auf Frische und serviert die Speisen gut durchgegart.

Meine Empfehlung – einfach mal ausprobieren. Und wer sich mit Speisen außer Haus nicht traut – einen echten arabischen Mokka oder frischen arabischen Thè menthè sollte man unbedingt probieren – das ist aufgekocht und ganz bestimmt ohne Reue zu genießen…

Ach ja… da wir ganz spontan mal kurz losgezogen sind, war meine Kamera nicht mit dabei und ein Smartphone hatte ich damals auch noch nicht. Also muss ich Fotos leider schuldig bleiben….